Vorleistung…? Warum Ich?

Ist man blöd, wenn man in Vorleistung geht?

Abschlusswissen Sie, was mir bei erfolgreichen Menschen immer wieder auffällt? Diese Menschen sind bereit, in Vorleistung zu gehen. Damit meine ich, dass diese Menschen es o.k. finden, etwas zu investieren, und darauf vertrauen, dass sich ihr Handeln auszahlen wird.

Dagegen warten weniger erfolgreiche Menschen eher darauf, dass etwas Gutes passiert, BEVOR sie etwas investieren. Oder sie erwarten zumindest Garantien, dass sich ihr Engagement auszahlen wird. Aber wirkliche Garantien gibt es im Leben natülich nicht.



Es ist das alte Ding mit dem Ernten und dem Säen: Ich muss eben erst säen, um etwas zu ernten. Ich glaube, das haben erfolgreiche Leute begriffen und handeln dementsprechend danach. Während weniger erfolgreiche Menschen oft erst ernten wollen, bevor sie loslegen. Sie sind nicht bereit, in Vorleistung zu gehen. Und natürlich ist dieses Verhalten absolut normal und menschlich. Hey, wir alle sind manchmal bequem. Aber auf der anderen Seite hilft es auch nichts, denn wer nicht bereit ist, in Vorleistung zu gehen, bekommt eben meistens auch nicht das, was er sich wünscht im Leben.

Das Ganze hat letztlich auch mit Risikobereitschaft zu tun. Denn wenn ich in Vorleistung gehe, kann ich mir nicht sicher sein, ob sich mein Investment wirklich auszahlen wird. Und diese Unsicherheit muss ich aushalten können.

Wenn jemand im Alltag nicht in Vorleistung gehen will, hört sich das dann so an:
* ICH soll den ersten Schritt machen? Aber SIE hat doch angefangen.
(= Sie soll säen, damit ich ernten kann.)
* ICH soll im Job mehr Leistung bringen? Da sollen DIE DA OBEN mich erst mal besser bezahlen.
(= Ich will erst ernten, dann sähe ich.)
* Wenn meine Nachbarn nicht freundlich sind und grüßen, grüße ich eben auch nicht.
(= Ich sähe nur Freundlichkeit, wenn jemand freundlich zu mir ist.)
* Bevor ich bei eBay etwas rausschicke, will ich Vorkasse.
(= Erst ernten, dann sähen)

Oder anders gesagt: Bevor ich nicht etwas bekommen habe, gehe ich keinen Schritt.

Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Natürlich fällt man auch mal auf die Nase, wenn man erst sät und dann erntet. Es ist zum Beispiel ein beliebtes Spiel bei Unternehmen, unbezahlte Praktikanten mit der Aussicht auf eine Festanstellung zu ködern, um dann im nächsten Jahr die Arbeit lieber von neuen unbezahlten Praktikanten erledigen zu lassen. Und natürlich zahlen manchmal Leute bei eBay nicht, wenn man nicht auf Vorkasse besteht.

Deswegen ist es auch wichtig, sich gut zu überlegen, wo und wie man sät oder wo und wem gegenüber man in Vorleistung geht. Auch ein Bauer wirft seine Saat nicht irgendwo in den Garten und hofft das Beste. Er tut einiges dafür, dass die Saat aufgeht und sich gut entwickelt. Aber dennoch sät er erst und erntet dann. Und zwischen Saat und Ernte liegt oft eine gewisse Zeit.

Wie ist das eigentlich bei Ihnen?

Gibt es bei Ihnen vielleicht Lebensbereiche, wo Sie auch nicht so gerne in Vorleistung gehen? Und was würde passieren, wenn Sie in kleinen Schritten damit anfangen würden? Gemeine Frage, oder? Aber manchmal brauchen wir ja auch mal jemanden, der einem unbequeme Fragen stellt 🙂

(Quelle: R.Senftleben, Newsletter Zeitzuleben.de)

Über Ditmar Piontek

CEO UIMS.de, https://uims.de

Schreibe einen Kommentar