Vom großen Glück Arbeiten zu dürfen

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Die Überschrift löst mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ganz unterschiedliche Reaktionen aus. Von Unverständnis bin hin zu einem wohlwollenden Nicken. Woher kommen diese unterschiedlichen Einstellungen zum Arbeiten und zum Glück beziehungsweise zur Betrachtung beider in einer Einheit? Dies hat gesellschaftliche Gründe und auch die Einstellung jedes Einzelnen zu seiner Arbeit. Die Fragen sind: Darf man Arbeit als Glück betrachten und warum ist in so wenig Fällen das Arbeiten mit Glück verbunden? Zeit, sich mal das Verhältnis der Deutschen zur Arbeit anzuschauen.

Sicherheit oder „das war schon immer so“

Gut, in einem Artikel wie diesem kann nicht auf alle Facetten dieser schicksalshaften Beziehung eingegangen werden. Da haben andere ganze Bücher darüber geschrieben. Vielmehr soll es ein Denkanstoß sein, mal wieder über seine tägliche Arbeit und was sie zum glücklichen Leben beiträgt, oder nicht, nachzudenken. Das Gefühl der Sicherheit, hauptsächlich der finanziellen, steht bei den allermeisten an erster Stelle. Das ist auch okay, denn wir müssen leben, Miete zahlen, haben Kinder und, und, und. Da hat die Arbeit, der Job, die Stelle des „Versorgers“ eingenommen. Sie muss gemacht werden, damit man (über)leben kann. Mehr ist die Arbeit nicht. Glücklich machen die bezahlten Feiertage und Urlaubstage und vielleicht nette Kollegen. Der Job schafft Sicherheit, ist Teil des Lebens, aber nicht mehr.

Von Arbeitszeiten und Ergebnissen

Wenn der Beruf aus vollem Herzen heraus getan wird, man sich nicht nur auf Freitag freut und wann endlich Urlaub ist, dann trägt der Beruf bereits zum Glück im Leben bei. Dann ist das Leben nicht mehr nur „Privat“, dann ist die Arbeit integriert und macht so richtig Spaß. Meist geht diese Art des Arbeitens auch mit einer gewissen Freiheit in der Wahl der Arbeitszeit einher. Bereits einige große Unternehmen legen den Fokus mehr auf das Ergebnis, egal zu welchen Zeiten dies erreicht wird. So kann eine flexible Arbeitszeit und rein ergebnisorientiertes Arbeiten von Zuhause oder im Betrieb, schon zu einem glücklicheren Leben beitragen.

Wenn der Beruf zur Berufung wird

In vollkommenem Einklang und in bester Balance sollten diejenigen sein, die nicht nur einen Beruf ausüben, sondern ihrer Berufung nachgehen. In den allermeisten Fällen sind diese Menschen selbstständig. Sie haben gefunden, was sie tagtäglich voller Freude tun und was sie nicht als ihren „Job“ betrachten, sondern als ihr Leben, mit allem was dazugehört. Sie lieben was sie tun und hoffen nicht auf ein baldiges Rentenalter oder einen freien Tag. Denn, sie werden wahrscheinlich nicht in Rente gehen, wie es im herkömmlichen Sinn verstanden wird. Und, sie werden sich den Freiraum dann nehmen, wenn es ihr Gefühl sagt. Sicher nicht dann, wenn ein gerade Feiertag ist.
Was diese Menschen nicht in ihrem Fokus haben, ist Sicherheit, die auf dem Papier steht. Gehaltsabrechnungen, Weihnachtsgeld und der nächste Urlaub. Sie ruhen sicher in sich selbst und dem was sie tun. Sie sind immer lösungsorientiert und Probleme sind Herausforderungen für sie, die sie nur noch weiter bringen. Letztendlich tun und leben sie das, was sie glücklich macht, zum Wohle aller.

Fazit: Mehr Mut zur Balance zwischen Beruf und Leben, mehr Glück durch die Ausrichtung auf die eigenen Ziele im Beruf. Mehr Glück durch das (Er)Leben der Berufung. Auch kleine Schritte heraus aus der Trennung der wichtigsten Lebensbereiche ist schon ein großer Gewinn hin zu mehr Glück.

Foto: Twinliili / pixelio.de

Über Marita Wittner

Marita Wittner, Texte für Werbung - Technik - Presse, www.maritawittner.de

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