Erzähl mir was und ich kauf bei dir

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Das Erzählen von Geschichten rund um ein Produkt oder eine Dienstleistung ist im Grunde nichts Neues. Große Unternehmen betreiben dies bereits seit längerer Zeit. Die Fernsehwerbung ist voll von Storys rund um Autos, Kleidung und Hygieneartikel, die dabei helfen, ein besseres, schöneres und interessanteres Leben zu führen. Noch nicht vollständig herumgesprochen hat sich diese Methode bei kleineren Unternehmen oder Einzelunternehmen. Mit Portalen wie Youtube oder OrbiTalk und immer besser werdender Technik muss es nicht gleich der große Fernsehspot sein, um sich und seine Arbeit mit Videos unter die Menschen zu bringen. Mittlerweile gibt es Akademien, bei denen Storytelling gelehrt wird. Jeder hat eine Geschichte und wird diese authentisch erzählt, wächst das Vertrauen. Und, wie wir wissen, ist Vertrauen einer der einflussreichsten Punkte für den Verkauf und langfristige Kundenbindung.

Nervenkitzel, Kopfkino und Privates

Es gibt mehrere Möglichkeiten Storytelling für sein Unternehmen einzusetzen. Zum einen natürlich für die Produkte, zum anderen aber auch für das eigene Unternehmen. Geschichten rund um den Gründer, die Mitarbeiter und die Kunden. Ein bekanntes Optikergeschäft wirbt im Fernsehen fast ausschließlich mit seinen Kunden. Was bleibt beim Betrachter hängen, welche Emotionen sollen ausgelöst werden? Diese Fragen sind vorab zu klären. Auch, ob es einzelne Kurzgeschichten sein sollen, oder aufeinander aufbauende? Fakt ist, mit Nervenkitzel, mit Humor oder mit einem Bild, das den wunden Punkt der Zielgruppe plastisch darstellt, kann man der Aufmerksamkeit des Betrachters sicher sein. Wann fühlt sich der Kunde besser als vorher, oder was berührt ihn? Was kennt auch er und was ist neu für ihn? Kann er sich mit der Geschichte identifizieren und machen sie ihn neugierig? Wenn ein Bild das Kopfkino zum Laufen bringt, hat man gewonnen.

Die Geschichten liegen auf der Straße, oder besser, im Büro, der Produktionshalle und auch mal in der Familiengeschichte. Besonders die Einblicke in den Werdegang des Inhabers, den Weg der hinter ihm liegt, macht das Unternehmen glaubwürdig. So schön es ist, aus einem vielleicht recht langweiligen Produkt mithilfe einer spannenden Story ein must have zu machen, so wichtig ist es auch, die Zielgruppe dabei nicht aus den Augen zu verlieren und an deren Bedürfnissen vorbei zu schreiben.

Einblicke in die Reise des Helden und die Dramaturgie

Das Geschichtenerzählen für die Werbung und für einen Film ist, abgesehen von der Länge, ziemlich ähnlich. Daher lohnt es sich allemal, bevor man sich in das Storytelling für sein Marketing stürzt, den Drehbuchautoren oder Schriftstellern über die Schulter zu schauen. Auch kleine Filmgeschichten benötigen Struktur, einen Anfang, Mitte und ein Ende – möglichst ein Happy End. Selbstverständlich braucht es einen Protagonisten. Das kann zum Beispiel das Produkt sein. Dann die Aufteilung in drei Akte. Kurz gesagt: um eine Geschichte spannend zu erzählen, braucht es im ersten Akt die Einführung, worum es geht. Im zweiten Akt findet die Konfrontation mit dem Gegenspieler statt (z. B. der Kalk an der Duschwand) und im dritten Akt wird die Lösung präsentiert. Nichts anderes passiert im Samstagabendkrimi. Das Schöne beim Storytelling ist, dass man mit dem ersten Akt beginnen kann, oder mit dem Letzten, oder die Mitte vorwegnimmt und damit die Spannung steigert. Viel Spaß beim Storytelling!

Eine solche „Story“ ist zum Beispiel auch -HIER- zu finden. 😉

Foto: Andreas Morlok/pixelio.de

Über Marita Wittner

Marita Wittner, Texte für Werbung - Technik - Presse, www.maritawittner.de

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